Stellungnahme zum WZ-Artikel „Lehrer demonstrieren: ‚An Wuppertals Grundschulen fehlen 70 Lehrkräfte‘“, Ausgabe Wuppertal vom 14.09.21
Es ist unbestreitbar, dass auch an den Wuppertaler Grund- und Förderschulen Lehrkräfte an allen Schulen fehlen. Ich erfahre das ganz persönlich im familiären Umfeld. Dieses Problem hat uns eine Rot-Grüne Vorgängerregierung hinterlassen, die seit sieben Jahren keine Bedarfsprognose mehr gemacht hatte. Seit 2017 steuern wir massiv gegen den Lehrkräftemangel. Wir haben eine Bedarfsprognose erstellen lassen und eine Personalgewinnungsoffensive gestartet. Wir haben 700 zusätzliche Studienplätze und 750 zusätzliche Studienplätze für Sonderpädagogik geschaffen und gesichert. Übrigens gibt es nach wie vor einen Run auf diese Studienplätze – auch ohne A 13.
Eine Lehrkraftausbildung dauert aber rund sieben Jahre. Das heutige Lehrkräfteangebot spiegelt also das Studienangebot von 2014 wider. Das aktuelle Defizit gehört daher zu den Spätfolgen der desaströsen Politik der Vorgängerregierung. ‚Unsere‘ Lehrkräfte können erst ab 2022/2023 in die Schulen kommen. Trotzdem haben wir uns seit 2017 bemüht, Schulen zu entlasten: durch die Anstellung von Quereinsteigern, durch die Werbung von Lehrkräften anderer Schulformen, eine Lehrkräftekampagne, vier Maßnahmenpakete für eine bessere Lehrkräfteversorgung und vieles mehr. Im Vergleich zu 2017 sind über 8.000 Stellen gegenüber den Planungen der Vorgängerregierung zusätzlich besetzt.
Entlastung für die Lehrkräfte bringen auch Einstellungen für multiprofessionelle Teams und Verwaltungsassistenten. Mit den Haushalten 2020 und 2021 haben wir 100 zusätzliche Landesstellen für Schulpsychologinnen und Schulpsychologen zur Verfügung gestellt. Mit Beginn des Schuljahres 2021/2022 wurden neben zusätzlichen Möglichkeiten der Stellenumwandlung 772 Stellen für die Schulsozialarbeit bereitgestellt. 2021 stehen neue Stellen für Verwaltungsassistenzen zur Verfügung; allein für die Grundschulen sind es jetzt 400 Stellen.
Die Gleichstellung in der Besoldung bleibt ein wichtiges Ziel. Aber in einer Wahlperiode lassen sich nicht alle Versäumnisse der Vergangenheit lösen. Dazu gehören ja auch die Ungleichheiten in der Besoldung zwischen angestellten und beamteten Lehrkräften sowie bei den Stundendeputaten in den verschiedenen Schulformen. Immerhin haben wir die bessere Bezahlung von Konrektor*innen in der Grundschule hergestellt und ganz aktuell mit dem Haushalt 2022 werden wir auch kleinere Grundschulen mit Konrektorenstellen ausstatten, die nach A13 besoldet werden. Kurzum: Es ist seit 2017 vieles auf den richtigen Weg gebracht worden, aber der Weg ist lang und es bleibt noch viel zu tun.