„Verbesserung der Radmobilität konkret gemeinsam angehen“
Es war eine Bürgersprechstunde der etwas anderen Art. Der Landtagsabgeordnete Martin Sträßer hatte diesmal am Samstagvormittag in die CDU-Geschäftsstelle Mettmann zum Thema Radmobilität eingeladen. Und er konnte kompetente Gäste begrüßen: den Vorsitzenden des AFC Mettmann Jens Reiter, die Mettmanner Bürgermeisterin Sandra Pietschmann, die stellvertretende Landrätin Annette Mick-Teubler, die grüne Landtagsabgeordnete Ina Besche-Krastl und Michael Niklas, Mettmanner CDU-Ratsmitglied und ebenso leidenschaftlicher Radfahrer sowie als Gastgeberin die CDU-Vorsitzende Gabriele Hruschka.
Es ging in der gut zweistündigen Diskussion nicht nur um allgemeine Konzepte zur Verbesserung der Radmobilität in Mettmann, sondern vor allem um ganz konkrete Projekte, die – da waren sich alle einig – beschleunigt umgesetzt werden sollen.
Die Straßensanierung und den Radweg an der L 239 wollen alle möglichst zeitnah und gemeinsam realisiert sehen. Sträßer: “Wir brauchen eine Lösung für alle. Alle Verkehrsarten sind gleichberechtigt zu behandeln. Die Entscheidung der Bezirksregierung Düsseldorf als Planfeststellungsbehörde zur Straßensanierung bleibt abzuwarten.“ Einig sind sich alle, dass der Lückenschluss zwischen Mettmann-Metzkausen und Ratingen durch das Schwarzbachtal mit der Fortsetzung des gemeinsamen Geh- und Radweges so weit wie möglich entlang der Fahrbahn erfolgen solle. Eine noch stärkere Gefährdung von Fußgängern und Radfahrern durch den Autoverkehr müsse vermieden werden. Sträßer: „Beim Radweg kann der Kreis sich zusätzlich engagieren. Ich bin dankbar, dass die Fraktionen von CDU und Grünen hier im Kreistag bereits aktiv geworden sind. Die Kosten muss dann natürlich das Land über Straßen.NRW übernehmen. Ich bin aber zuversichtlich, dass dies geschieht.“
Besonders wichtig war allen auch die Verbindung von Mettmann zum Museum Neanderthal über die Talstraße. Hier geht es zunächst um eine Ertüchtigung der bereits bestehenden Radwege. Bürgermeisterin Pietschmann: „Ich könnte mir vorstellen, dass hier die Stadt die Planung und Ausführung in die Hand nimmt, wenn der Kreis und eventuell das Land die Erstattung zusagen. Der Aufwand darf aber nicht dazu führen, dass andere wichtige städtische Projekte darunter leiden.“ Die weitere Anbindung zum und im Bereich des Museums liege dann aber beim Landesbetrieb, der hier offensichtlich bereits in erste Vorplanungen eingestiegen ist.
Auch die Verbesserung und der Ausbau innerstädtischer Landstraßen (L156, Hasseler Straße, auch „Berliner Straße“ und den L156-Teil der Düsseldorfer Straße) zählte die Gesprächsrunde zu den dringenden Projekten. Hier waren Reiter und Niklas bereits in Gesprächen mit Straßen.NRW. Niklas: „Auch hier hat uns der Landesbetrieb in Aussicht gestellt, Kosten erstatten zu wollen, wenn die Stadt bei der Planung in Vorleistung geht. Dies kann auch durch die Beauftragung von Dritten erfolgen.“
Sträßer zeigte sich begeistert, vom „konstruktiven Geist“ des Austauschs: „Die Ressourcen sind bei allen Beteiligten – Land, Kreis, Stadt - derzeit knapp und werden absehbar knapp bleiben. Umso wichtiger ist es, bei Projekten, bei denen große Einigkeit besteht, nicht nur auf formale Zuständigkeiten zu schauen. Hier wurde ergebnisorientiert über Zuständigkeiten und Parteigrenzen hinweg gesprochen. Aus der Bürgersprechstunde wurde so im doppelten Sinne ein Spitzengespräch.“ Er sagte zu, im zweiten Halbjahr in gleicher Runde wieder einladen zu wollen.